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Studie

Digitale Medien in Schulen noch nicht genügend integriert.

Schülerinnen und Schüler lernen vor allem zu Hause mithilfe von digitalen Medien wie beispielsweise Tablets oder Laptops für den Unterricht. In Schulen sind jedoch digitale Medien weiterhin kaum im Einsatz. Die JIM-Studie zeigt: Lehrkräfte nutzen lediglich Whiteboards und Computer und schöpfen ihr Kontingent nicht aus, obwohl Lernende ihre Fähigkeiten besser einschätzen, wenn sie öfters digitale Medien verwenden.

Wie intensiv werden digitale Medien im Unterricht verwendet und welche Medien kommen dabei am meisten zum Einsatz? Diese Fragen werden in einem Teil der repräsentativen JIM (Jugend, Information, Multimedia)-Studie aus der Studienreihe des Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) in der Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk beantwortet.

Fokussiert man sich auf die in der Schule verwendeten digitalen Medien, werden am häufigsten Computer und Whiteboards eingesetzt. Ein genauerer Blick auf die Häufigkeit der Verwendung zeigt, dass sich mit einer regelmäßigen Nutzung, das bedeutet mindestens mehrmals in der Woche, bislang nur das Whiteboard und der Computer nennenswert im Schulalltag integriert sind.
Die Studie zeigt auch, dass mit dem Alter der Schülerinnen und Schüler die Häufigkeit des Einsatzes der digitalen Medien steigt. Darüber hinaus hat der Schultyp kaum Einfluss auf die Häufigkeit der Nutzung von digitalen Medien innerhalb einer Schulwoche. Stationäre Computer werden jedoch häufiger an Haupt- und Realschulen eingesetzt, wohingegen Whiteboards häufiger in Gymnasien verwendet werden.

Einsatz von digitalen Medien in der Schule.

Grafik: Gesellschaft für digitale Bildung, Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2017)

Neben dem Einsatz und der Häufigkeit der Verwendung verschiedener digitalen Medien an Schulen war in der JIM-Studie Bestandteil, wie Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen im Umgang mit Anwendersoftware-Programme einschätzen. Dabei wurden Programme für die Textverarbeitungen, Tabellenkalkulationen und Präsentationen einbezogen. Das Ergebnis: Besonders fit fühlen sich Schülerinnen und Schüler in Textverarbeitungsprogrammen und Präsentationsprogrammen. Deutlich schlechter schätzen die Lernenden ihre Fähigkeiten bei Kalkulationsprogrammen ein. Das Wissen und die Fähigkeiten erlernen sie jedoch nicht von den Lehrkräften oder durch den Einsatz dieser Programme, sondern oftmals bringen sich die Schülerinnen und Schüler dies selbst bei, fragen Familie oder Freunde oder schauen Online-Tutorials dazu. Die Selbsteinschätzungen hängen vermutlich mit der Häufigkeit der Verwendung zusammen. Laut der Studie ist der Anteil derer, die nie ein Kalkulationsprogramm nutzen, deutlich höher als bei den Textverarbeitungs- und Präsentationsprogrammen.

Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2017)

Titelbild: Unsplash
Text: Marie Hartmann